Im August war es für mich von heute auf morgen klar: Im Januar will ich nach England und zwar für ein halbes Jahr. Neben extremer Vorfreude bedeutete das für mich das Zusammensuchen von Unterlagen, das Erledigen von Arztbesuchen, das Ausfüllen einiger Formulare und das Vorbereiten einer netten Fotozusammenstellung, die für die künftige Gastfamilie bestimmt war – wer das wohl sein würde…? Nachdem endlich alles erledigt und fertig abgeschickt war, hieß es abwarten… Aufregung und Vorfreude pur. Ende November wurden alle Austauschschüler, die sich genau wie ich zu einem Auslandsaufenthalt im zweiten Semester entschlossen hatten, zwei Tage lang über Sketches, Diskussionsrunden und Spiele auf diesen vorbereitet. Am tollsten waren die vielen spannenden Erzählungen und Fotos der Returnees, die den Ablauf des Seminars eifrig unterstützten. Kurz darauf entdeckte ich ein Email von INTO in meinem Posteingang mit dem Betreff: „Platzierung Gastfamilie“ und den ersten Zeilen „Liebe Angelika! Hurra, sie ist da!“ – überglücklich und mit einem Strahlen im Gesicht klickte ich mich durch die Informationen und Fotos. Die Nervosität kam, als ich anrief – wer wird abheben? Was soll ich sagen? Wie werden sie reagieren? Doch auf einmal, als mich ein freundliches „Hello!?“ am anderen Ende der Leitung begrüßte, war das Reden kein Problem mehr. Ähnlich erging es mir am ersten Tag in der Schule: Völlig überwältigt war ich gemeinsam mit den anderen Austauschschülern von diesem riesigen Schulareal und den zahlreichen neuen Gesichtern. Doch mit netter Hilfe und freundlicher Begrüßung der Direktorin und der Schüler, fanden wir uns auch dort bald zurecht. Ich erfuhr somit auch vom Common Room, in dem sich jede Pause alle Schüler einer Schulstufe zusammenfanden und sich über Gott und die Welt austauschten. Anschluss zu finden, war damit kein Problem – größere Schwierigkeiten hatte ich eher damit, alle Namen richtig im Gedächtnis zu behalten. Das Schönste an meinem Aufenthalt war für mich persönlich das Schließen von neuen Freundschaften, das Sammeln von neuen Erfahrungen und das selbstständig werden. So wusste ich danach, Dinge bewusster und eigenständiger anzugehen. Alles in allem war der England-Aufenthalt eine der wichtigsten und spannendsten Erfahrungen meines Lebens.