Meine beste Freundin und ich wollten schon immer ein Austauschjahr machen und unabhängig voneinander haben wir uns beide bei into angemeldet. Das Beste daran war, dass wir uns zusammen vorbereiten konnten. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir immer davon geredet und geträumt haben. Als ich schließlich meine Gastfamilie bekommen habe, bin ich jubelnd durch das Haus gelaufen und habe es allen erzählt. Bereits von dem Augenblick an war ich überzeugt die beste Gastfamilie Englands bekommen zu haben.
Die vier Monate bis zur Abfahrt erschienen mir plötzlich viel zu lang, denn ich wollte die drei netten Briten endlich kennen lernen. Plötzlich jedoch war es an der Zeit sich von allen zu verabschieden und ich bekam es etwas mit der Angst zu tun. Da war es aber schon zu spät, ich saß ja schon im Flieger. Was folgte waren die schönsten fünf Monate meines Lebens bei einer Familie die nun auch die meinige ist. Denn ich wurde von Susanna, James und Georgia so herzlich aufgenommen, als sei ich eines ihrer Kinder. Schon bald hatte ich mich an ihren Alltag gewöhnt und war bestens integriert. Besonders gut gefielen mir die gemeinsamen Aktivitäten der Familie, die an den Wochenenden immer etwas Besonderes planten und es somit nie langweilig wurde. So war ich mehrere Male in London, besuchte Ausstellungen, ging Einkaufen und besuchte Freunde.
Die vielleicht schönste Zeit des Austausches waren meine Weihnachtsferien. Es war schön mal wieder nichts machen zu müssen aber alles machen zu können. Über Weihnachten war das kleine, gemütliche Haus meiner Gastfamilie gefüllt mit Freunden und Verwandten. Da ich die meisten bereits kannte, war es schön sie alle wieder zu sehen.
Auch die Schule hat mir viel Spaß gemacht, wobei ich einige Zeit brauchte mich daran zu gewöhnen nur vier Fächer zu haben. Besonders gut gefiel mir das Verhalten der Lehrer zu den Schülern, was viel persönlicher und netter war, als ich es aus Deutschland gewohnt war. Dies lag vor allem an der Größe der Kurse, in Sport waren wir nur zu viert. Deshalb war es auch nicht schwer Freunde zu finden, die die Freistunden zu einem lustigen und angenehmen Erlebnis machten.
Als die Schule nach Weihnachten wieder anfing, wurde mir plötzlich klar, dass ich bald nach Hause fahren würde. Das war zwar traurig, aber auch schön. Denn ich wusste, ich würde endlich alle wiedersehen und könnte doch jederzeit wieder nach England kommen, denn auch dort hatte ich nun ein Zuhause.