Hallo! Mein Name ist Anita und ich habe 10 Monate in den USA verbracht. Mein Vorbereitungsseminar war im April 2011 in Wiesbaden. In diesen 2 Tagen hatte ich sehr viel Spaß! Alle meine Fragen wurden beantwortet und ich bin bis heute noch mit einigen Teilnehmern befreundet. Ich fand es auch schön meine Ängste und Befürchtungen mit anderen zu teilen. Nach dem Seminar habe ich mich umso mehr auf mein Auslandsjahr gefreut und mit Zweien, die ich beim Vorbereitungsseminaren getroffen habe, habe ich während der 10 Monate Kontakt gehalten.
Als ich bis Ende Juli keine Gastfamilie hatte wurde ich langsam nervös und hoffte, dass ich es noch ins New York Camp schaffen würde. Ich habe im August so ca. drei Mal pro Tag meine E-Mails gecheckt und habe leider keine Nachricht von into erhalten. Bis zum 30. August, welches auch der letzte Abflug Termin für das New York Camp war hatte ich immer noch keine Gastfamilie und ich glaubte ehrlich gesagt nicht mehr daran, dass ich noch in die USA kommen würde. Ich habe allen meinen Freunden und Verwandten erzählt, dass ich wahrscheinlich doch zu Hause bleibe. Anfang September habe ich dann ganz überraschend die lang ersehnte E-Mail bekommen. Ich habe vor Freude geweint. Ich hatte zwei Tage Zeit, um meine letzten Sachen zu packen und mich von meinen Freunden zu verabschieden.
Am Flughafen in Deutschland habe ich erst so richtig realisiert, dass ich mein zu Hause für fast ein ganzes Jahr verlassen werde, doch ich war bereit für das Abenteuer und habe mich riesig gefreut. In diesen 10 Monaten habe ich eine neue Familie gewonnen. Meine Gastfamilie war echt ein Traum. Ich hatte drei Jüngere Gastgeschwister (Ein Mädchen (10) und zwei Jungs (5 und 7)). Von Anfang an habe ich mich bei ihnen sehr willkommen und zu Hause gefühlt. Es hat auch nur wenige Wochen gedauert bis mich meine Gastgeschwister als ihre „neue große Schwester“ ansahen. Meine Gastmutter war Lehrerin an meiner High School und dies hat den Einstieg in die neue Schule sehr vereinfacht. Ich konnte mit meinen Gasteltern über alles reden. Meine Gastfamilie war äußerst religiös (Vater: katholisch/ Mutter: Baptist), was mir jedoch überhaupt nichts ausmachte. Ich ging in Amerika gerne in die Kirche, weil es danach immer so einen „Jugendtreff“ gab und ich dort gute Freunde gefunden habe. Doch obwohl ich viele Freude in der Kirchen-Gruppe kennengelernt habe, fand ich meine engsten Freunde durch das Swim/Soccer Team. Ich würde deshalb jedem Austauschschüler empfehlen an außerschulischen Aktivitäten wie z.B. Sport oder Clubs teilzunehmen, weil man dort sehr schnell Leute kennenlernt.
Auf meiner High School wurden alle Austauschschüler als Sophomore (10.Klasse) eingestuft. Dies fand ich ein bisschen enttäuschend, da ich somit keinen High School Abschluss machen konnte, aber auch als Junior oder Senior hat man die Garantie als Austauschschüler nicht dafür. Mein Stundenplan für das 1. Semester sah wie folgt aus: AP German, Marine Biology, Personal Finance, Web Design und Journalism. Meine Schule hat mir erlaubt Deutsch zu nehmen, weil ich erst einen Monat nach Schulbeginn dort ankam. Mir hat AP German sehr viel Spaß gemacht, weil meine Klassenkameraden und Lehrerin sehr nett waren. Mit Marin Biology hatte ich zu nächst Probleme aufgrund der vielen neuen Fachbegriffe. In Personal Finance habe ich gelernt wie man Schecks etc. schreibt. Web Design war mein Lieblingskurs im 1. Semester, weil wir gelernt haben wieman mit Programmen wie Power Point, Photoshop etc. umgeht. In Journalism haben wir das Jahrbuch und die Schülerzeitung gemacht. Im 2. Semester hatte ich: US History, Mathe, Physik, Business und English. US History war sehr interessant aber auch anspruchsvoll, da man viel lernen musste und wir jeden Tag viele Hausaufgaben aufbekamen. Physik und Mathe waren nicht sehr schwer. Glücklicherweise hatte ich English erst im 2. Semester und somit war mein Englisch zu dem Zeitpunkt dann auch deutlich besser.
Returnees von into haben uns beim Vorbereitungsseminar erzählt, dass sie in der Weihnachtszeit starkes Heimweh hatten. Bei mir war dies gar nicht der Fall. Anfang Dezember bin ich mit einem Ausflug meiner Schule nach New York geflogen und wir haben uns dort den großen Tannenbaum vor dem Rockefeller Center angeschaut. Ich fand Weihnachten in den USA total aufregend und meine Gastfamilie hat es nicht viel anders gefeiert als meine Familie hier in Deutschland. Am 24. Dezember waren es ca. 26 Grad und alle Leute sind mit kurzen Sachen in die Kirche gegangen. Ich fand es auch schön die Geschenke erst am 25. Dezember aufzumachen.
Als ich zurück nach Deutschland kam war anfangs alles sehr komisch und ich konnte nicht einmal richtig Deutsch reden. Dies klingt vielleicht komisch, aber ich war auch total geschockt darüber wie klein die Autos hier sind und wie nah die Häuser beieinander stehen. Am ersten Tag in Deutschland habe ich eine Nachricht via Facebook von meiner Gastfamilie bekommen und musste total weinen. Erst als ich meine Freunde wiedergesehen habe, habe ich mich so richtig angekommen gefühlt. Wenn man nach fast einem Jahr im Ausland zurückkehrt merkt man wie man sich verändert hat. Zum Beispiel bin ich viel aufgeschlossener und selbstbewusster geworden und habe keine Probleme auf mehr Leute, die ich nicht kenne, zuzugehen. Mein Englisch hat sich aufgrund dieser 10 Monate auch sehr verbessert. Heute schreibe ich mit meiner Gastfamilie so ca. einmal pro Woche und wir skypen ca. einmal im Monat. Meine Gastfamilie wird mich auch diesen Sommer hier in Deutschland besuchen. Abschließend kann ich sagen, dass die Zeit in den USA mein bisher schönstes und aufregendstes Jahr war.