Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll, denn es gibt so vieles zu erzählen, das es sich teilweise gar nicht in Worte fassen lässt. Ich könnte vom Orientation Camp in New York erzählen, welches wirklich toll und unbeschreiblich war und mir im Nachhinein fast unwirklich vorkommt. Oder von meinen drei süßen kleinen Gastgeschwistern, die manchmal mehr und manchmal weniger süß waren J Oder von der wahnsinnigen und einfach typischen amerikanischen Vorgarten Gestaltung an Halloween, mit Nebelmaschine, zahlreichen Grabsteinen, Zombies, Gespenstern und abgehackten Gliedmaßen, die es so sonst nur in einer Geisterbahn zu sehen gibt. Auch an Thanksgiving mit dem typischen Turkey, Weihnachten mit dem gigantischen Plastiktannenbaum, die Ausflüge nach Chicago oder an den Wochenendeurlaub mit meiner Gastfamilie in Wisconsin erinnere ich mich gerne. Aber vor allem hat mich das Schulleben geprägt, das einfach komplett anders ist als in Deutschland. Zum einen die Sicherheitskontrollen an jeder nur denkbaren Stelle, bei der Essensausgabe, bei dem Verlassen des Klassenraums während des Unterrichts, welche nur mit einer vom Lehrer ausgefüllten Karte möglich war, und die ständige Anwesenheit von Security Männern mit Walkie Talkies. Obwohl sich das jetzt alles sehr merkwürdig anhört, muss man dazu sagen, dass unsere Schule mehr als 2000 Schüler hatte und es somit schwer kontrollierbar war, wer wirklich auf diese Schule geht und wer nicht. Außerdem sind mir die Sicherheitsleute schon nach wenigen Tagen gar nicht mehr aufgefallen und gehörten für mich zum Alltag. Das Beeindruckendste für mich war allerdings die Homecoming Woche, angefangen mit den verschiedensten Verkleidungen jeden Tag, der DJ während der lunch Pause und dem dazu gehörigen Dancebattle (in Deutschland einfach unvorstellbar), das Lagerfeuer am Abend und die große Homecoming Versammlung in der Sporthalle. Diese Versammlung werde ich glaube ich nie vergessen. Alle waren in den Schulfarben gekleidet (Schwarz und Gold) und die Schüler saßen nach den Jahrgangsstufen aufgeteilt. Es gab mehrere Wettkämpfe zwischen den Stufen, immer angefeuert von den jeweiligen Cheerleadern, und natürlich die Wahl der Homecoming Queen und dem King. Es war einfach wie im Film und unglaublich. Das folgende Footballspiel (ich habe trotz der Bemühungen meines Gastvaters Football nie ganz verstanden ;-) ) und natürlich der Homecoming Ball mit meinen Freunden waren weitere Highlights meines Aufenthalts an die ich gerne zurück denke. Natürlich war es nicht immer einfach und es gab auch traurige Momente, aber insgesamt war es für mich eine unvergessliche Zeit und ich bin froh, dass ich mich dazu entschlossen habe alles hinter mir zu lassen und einfach mal etwas ganz Neues auszuprobieren.